Erster Bio-Bauernmarkt in Worpswede
von grau sucht grün

20.09.2017grau sucht grün berichtet:

Erster Bio-Bauernmarkt in Worpswede

Bio Worp Strassenansicht

Durch die Förderung der Metropolregion Nordwest konnten verschiedene regionale Initiativen und Verbände ihre Kräfte bündeln, um gemeinsamen diese Veranstaltung aufzuwerten. Ein buntes Programm aus musikalischen Darbietungen, einer rollenden Rinderrevue sowie Angebote zum Kürbis-Schnitzen und Schminken für Kinder machten aus dem Markt ein Event für die ganze Familie.

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Bürgermeister bestens aufgelegt 

»Das Wetter habe ich toll organisiert,« scherzte der Worpsweder Bürgermeister Stefan Schwenke, als er gutgelaunt die Veranstaltung eröffnete. »Kunst, Kultur und Bio passen gut zusammen. Nachhaltige Wirtschaft passt zu Worpswede!« Er wies auf die Bedeutung von biologisch erzeugten Lebensmitteln hin. »Wir wollen vermitteln, wie wichtig gute Nahrung ist. Bitte öffnen Sie Ihre Herzen für dieses Thema, bitte öffnen Sie Ihre Portmonees für die Aussteller!«

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Talkrunde erörtert Bedingungen für die Biowirtschaft

Zur anschließenden Talkrunde war auch Corinna Dahmen, Fachreferentin für Ökolandbau von der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft vertreten. Sie betonte, dass es leckere Produkte auch vor unserer Haustür gebe. »Regionale Bio-Produkte stehen für Vertrauen und Identität. Sie haben kurze Transportwege und stärken die regionale Wirtschaft,« so die Referentin. Talkgast Dieter Helmken vom Landvolk Osterholz hatte sich kurzentschlossen bereit erklärt, in die Talkrunde einzusteigen.

Bio Worp Krauter2

Er konnte über den Kreisverband bereits Erfahrungen in der Unterstützung von Landwirten sammeln, die auf Bio umstellen wollen. »Besonders schwierig sind die ersten zwei Jahre, nachdem der Betrieb auf Bio umgestellt hat«, so Helmken. Er warnte zudem, bäuerliche Großbetriebe zu tadeln: »Die Größe eines landwirtschaftlichen Betriebes sagt nichts über die Qualität der erzeugten Lebensmittel aus.« Conrad Bölicke, Gründer der Olivenölkampagne arteFakt, forderte mehr Unterstützung für Unternehmensgründer im Bio-Bereich:

Bio Worp Elfers2

»Fördert man nun jene, die ohnehin schon auf dem Siegertreppchen stehen oder jene, die sich auf den Weg machen?« Bettina Stiffel setzt sich mit dem Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN) an Aktionstagen dafür ein, dass sich mehr Bio in Niedersachsen etabliert. Sie warnte davor, das Thema »Bio« nicht gegen »Regional« auszuspielen. »Regionales Bio ist die günstigste Kombination,« betonte Stiffel. Claudia Elfers, Referentin der BioStadt Bremen, freute sich über die gelungene Veranstaltung. »Bremen bekommt seine Lebensmittel hauptsächlich aus Niedersachsen. Wir wollen die Vernetzung fördern!« Sie wies auf weitere Veranstaltungen wie diese im Bremer Umland hin, die das Netzwerk stärken sollen.

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Samba in Worpswede

Die Darbietungen der Initiative Bremer Karneval e.V. erfreuten die zahlreichen Besucher des Bio-Bauernmarktes. Samba-Rhythmen verliehen dem bunten Treiben ein brasilianisches Flair. Exotisch aussehende Stelzenläufer verteilten Infobroschüren der Aussteller an die Besucher. Ein besonderes Highlight war das Bio-Bankett. Das 3-Gänge-Menü wurde exklusiv zubereitet von bio-biss. Die Zutaten dazu wurden von lokalen Erzeugern bezogen.


Fotos und Text: Horst Pohl